Vortrag: Andere Lernorte. Inklusives Handeln in partizipativen, künstlerischen Seminar-Projekten mit Schüler:innen der Patient:innenschule des DRK Siegen (Annette Hasselbeck)
Der Vortrag beleuchtet Beispiele inklusiver, kunstpädagogischer Lehr-/Lernforschung, in denen Studierende verschiedener Fachbereiche ihre fachspezifischen Zugänge zur Inklusion bündeln. Im Kontext von Inklusion und Schule ist die Klinikschule ein spezieller Fall, weil solche Schulen einen abgeschotteten (Schutz-)Raum bilden. Im Hinblick auf verschiedene Grade der Abschottung und der Teilhabemöglichkeiten langzeiterkrankter Schüler:innen ist es aufschlussreich diese Schulform in den Blick zu nehmen. Hier ist der Versuch beobachtbar, die gewohnten schulischen Lebenswelten innerhalb des Krankenhauses ein Stück weit aufrechtzuerhalten.
Die Patient:innenschulen erfüllen damit eine wichtige Brückenfunktion für den Weg zurück in den Schulalltag nach dem Klinikaufenthalt. Die Räume und Orte der Kunst wiederum weisen ihre eigenen Exklusionsmechanismen und Inklusionskonzepte auf. Kunstpädagogik kommt hier eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung inklusiver künstlerischer Bildung zu. Es werden Projektbeispiele vorgestellt, die diese beiden Aspekte fokussieren. Studierende der Lehrämter Kunst (Sek I und Sek II) und der Sozialen Arbeit haben in Seminarprojekten gemeinsam partizipative künstlerische Projekte entwickelt und gemeinsam mit Schüler:innen der Patient:innenschule durchgeführt. Diese sind an außerschulischen und außerklinischen Lernorten situiert, wie dem Siegener Forst, den Kunstwerkstätten der Universität Siegen sowie dem Museum für Gegenwartskunst Siegen und zeigen Möglichkeiten und Bedingungen der Inklusion in exkludierenden Räumen auf.